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Entspannter Schulstart - so bleibst du mit deinem Kind in Verbindung
Gastartikel von Sandra TenzerDie Einschulung ist ein aufregendes Ereignis. Für dein Kind sowieso, denn es muss in recht kurzer Zeit eine ganze Menge neue Herausforderungen meistern. Aber auch für dich als Mama!
Du musst nicht nur durch neue Tagesstrukturen und Betreuungsprobleme navigieren, sondern möchtest auch dein Kind in dieser Zeit gut begleiten. Und manchmal tauchen auch plötzlich Stolpersteine aus deiner eigenen Schulerfahrung auf, die dir bisher überhaupt nicht bewusst waren, und die zu Konflikten zwischen dir und deinem Kind führen können.
In diesem Blogartikel beantworte ich dir die folgenden Fragen:
- Was braucht es, damit der Übergang vom Kindergarten in die Schule gut gelingt?
- Wie kannst du zu einer guten Schulzeit deines Kindes beitragen?
- Wie verliert ihr dabei nicht die Verbindung zueinander?
- Was haben deine eigenen Erfahrungen damit zu tun und wie kannst du mit ihnen umgehen?
Was bedeutet eigentlich “in Verbindung sein”?
Vielleicht hast du dich das beim Lesen der Überschrift gefragt? Dein Kind ist immer noch ziemlich klein. Ja, auch wenn es jetzt schon in die Schule kommt und du dich fragst, wo die Zeit geblieben ist. Es ist noch nicht in der Lage, sich allein um sich und seine Bedürfnisse zu kümmern. Es kann noch nicht die ganze Verantwortung für sich übernehmen. Es braucht immer noch Hilfe beim Umgang mit Gefühlen und bei der Kontrolle von Impulsen. Es braucht eine erwachsene Bezugsperson, um sich in Sicherheit zu fühlen. Es braucht dich.
Miteinander “in Verbindung sein” bedeutet, das alles anzuerkennen und sich darum zu kümmern. Es bedeutet, dass du achtsam bist dafür, was dein Kind braucht, und dass du seine Gefühle ernst nimmst. Es bedeutet, dass dein Kind sich bei dir sicher und verstanden fühlt.
😌 Die Beziehung zwischen dir und deinem Kind ist immer wichtiger als die Erwartungen der anderen. 💕
Warum ist ein entspannter Schulstart wichtig?
Mal davon abgesehen, dass es einfach schön ist, wenn dein Kind sich wohlfühlt: Nur ein Nervensystem, das sich sicher fühlt, kann überhaupt neue Inhalte verarbeiten. Ein gestresstes („aktiviertes”) Nervensystem hat die Aufgabe, wachsam nach potentiellen Gefahren Ausschau zu halten. Ein konzentriertes Arbeiten und Lernen ist dann nicht möglich. Damit das Nervensystem sich entspannen kann, muss eine Atmosphäre des Vertrauens und der Verbundenheit geschaffen werden, in der sich das Kind wohl und akzeptiert fühlt. Und auch für das soziale Miteinander und das Entwickeln von Freundschaften ist es wichtig, dass sich das einzelne Kind wohlfühlt. Erst dann ist es möglich, sich gegenseitig zu unterstützen, Konflikte zu meistern und gesunde Beziehungen aufzubauen. Und all das trägt zu einem positiven und erfüllten (Zusammen-)Leben bei.
5 Tipps im Vorfeld für einen entspannten Schulstart
Schon bevor es losgeht, kannst du einiges tun, um für einen entspannten Schulstart zu sorgen.
1. Gemeinsame Vorbereitung
Unbekanntes macht oft Angst. Überlege, was du gemeinsam mit deinem Kind schon vor der Einschulung erkunden kannst. Lernt die Schule kennen: Vielleicht gibt es die Möglichkeit, sich die Schule bei einem Tag der offenen Tür schon mal von innen anzuschauen? Manchmal bieten die Schulen auch gemeinsam mit dem Kindergarten Schnuppertage für die Vorschulkinder an. Eventuell kann dein Kind sogar die Lehrerin oder den Lehrer schon kennenlernen. Übt den Schulweg vorher gemeinsam. Sorge dafür, dass dein Kind den Weg und Gefahrenstellen im Verkehr gut kennt. Vielleicht könnt ihr euch mit anderen Familien vernetzen, so dass Kinder den Weg gemeinsam gehen können. Die Schulsachen (Hefte, Stifte, Hausschuhe, Sportsachen…) könnt ihr gemeinsam besorgen und vorbereiten, das macht das Ganze für dein Kind greifbarer.
Achtung: Je nach Temperament und Charakter des Kindes solltest du den Übergang in die Schule nicht unterschätzen. Überlege dann, was es vielleicht noch braucht, um deinem Kind den Start zu erleichtern.
2. Kontakte knüpfen
Kontakte zu anderen Eltern aus der Klasse deines Kindes können sehr hilfreich sein. Zum Beispiel zum Bilden von Fahrgemeinschaften oder bei Unklarheiten bei den Hausaufgaben. Eine gute Gelegenheit dafür kann der Elternabend sein. Hierbei kannst du auch die Lehrperson (besser) kennenlernen und erhältst einen Einblick in das Schulleben deines Kindes. Häufig gibt es schon einen Informationsabend vor dem Start des Schuljahres. Auch Schulfeste bieten sich zum Knüpfen von Kontakten an. Schau dabei aber auch auf deine eigenen Kapazitäten - gerade vor Weihnachten und vor den Sommerferien häufen sich manchmal die Veranstaltungen und es ist okay, nicht bei allem dabei zu sein. In einigen Grundschulen ist es möglich, die Woche vor der Einschulung schon den Hort zu besuchen. Auch da kann dein Kind erste andere Kinder kennenlernen und sich mit den Räumlichkeiten und dem Schulgelände vertraut machen.


3. Zu euch passende Struktur erarbeiten
Überlegt oder probiert aus, wie ihr den Start eines Schultages möglichst stress- und konfliktfrei gestalten könnt. Wie viel Zeit braucht ihr morgens? Können oder müssen manche Dinge schon am Abend vorher vorbereitet werden (Frühstück, Klamotten, …)? Wie viel Unterstützung braucht dein Kind beim Anziehen, Frühstücken und Schulsachen packen? Plane evtl. auch Zeit für gemeinsame Rituale ein. Manche Kinder brauchen Kuschelbegleitung beim Aufwachen oder brauchen morgens zumindest kurz ein gemeinsames Spiel, um dann gut für den Tag gerüstet zu sein. Auch das gemeinsame Lesen von Affirmationskarten für Schulkind & Mama kann ein schönes Ritual sein. Das ist alles sehr individuell und du tust euch einen großen Gefallen und ersparst dir viel Stress, wenn du das ganz an eure Bedürfnisse anpasst. Und außerdem sorgst du so dafür, dass das Kind mit einem guten Gefühl in die Schule starten kann.
4. Alltag und Freizeit an neue Situation anpassen
Ein Schultag (und eventuell anschließende Betreuung) fordert dein Kind sehr. Es soll still sitzen, aufpassen, sich an Regeln halten, mit anderen Kindern interagieren. Es ist gut möglich, dass da am Nachmittag erstmal Ruhe angesagt ist. Plane Zeit für Pausen und Spielen ein und schaffe Raum für Gespräche und Austausch. Vielleicht müssen auch Hobbies erstmal reduziert werden. Vielleicht braucht dein Kind aber auch erst recht Bewegung nach dem langen Stillsitzen. Schau auch hier, was dein Kind braucht.


5. Hausaufgaben
Der Nutzen von Hausaufgaben ist umstritten. Trotzdem sind sie üblich und viele Lehrkräfte halten sie für extrem wichtig. Du wirst also irgendwie damit umgehen müssen. Auch hier gilt: ein gestresstes Nervensystem lernt wenig bis gar nichts. Schaffe einen Arbeitsplatz und eine Atmosphäre, in der dein Kind gut und entspannt arbeiten kann – und auch das kann von Kind zu Kind unterschiedlich sein. Viele Erstklässler brauchen am Anfang Begleitung und Gesellschaft, wahrscheinlich auch ein bisschen Motivationshilfe. Da kann ein guter Arbeitsplatz z. B. der Esstisch sein, wo immer jemand in der Nähe ist. Oder ist das Kind schnell abgelenkt und sind z. B. noch kleinere Geschwister da? Dann müsst ihr wahrscheinlich eine andere Lösung finden. Manchmal ist etwas Kreativität gefragt, um allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Bleib offen für unkonventionelle Wege!
Schulstart gemeistert – und jetzt?
Wenn die Schule dann erstmal begonnen hat, werden immer wieder neue Herausforderungen auftauchen, die ihr gemeinsam meistern dürft. Folgende Punkte helfen euch dabei:
Es gibt ein Leben jenseits der Schule
Die Schule und alles, was dazu gehört, nimmt naturgemäß viel Raum ein. Umso wichtiger ist es, dass es auch noch andere Dinge im Leben deines Kindes gibt. Zeiten, in denen es nicht um Schulinhalte geht und in denen das Kind ohne Bewertung einfach es selbst sein darf. Das kann ein Hobby sein - solange es nicht auch dort wieder mehr um Leistung als um Spaß geht - oder auch einfach Freizeit und Nichtstun. Wichtig ist auch, dass es in eurer Beziehung zueinander und in den Gesprächen zu Hause nicht ausschließlich um die Schule geht.
Umgang mit Leistungsdruck und Misserfolg
Es gibt Kinder, die kommen in der Schule bestens zurecht, machen ihre Hausaufgaben freiwillig, zuverlässig und selbstständig und schreiben auch noch ordentliche Noten. Falls du so ein Kind hast: Herzlichen Glückwunsch. Falls nicht (was sehr viel wahrscheinlicher ist…): erstmal durchatmen! Und dann verschaffe dir Klarheit über deine (eure) Wünsche und Werte! Du wirst immer wieder vor herausfordernden Entscheidungen stehen im Umgang mit deinem Kind. Du bangst um den Schulerfolg (und vielleicht den gesamten Lebenslauf) deines Kindes und bist doch gleichzeitig auch für sein emotionales Wohlergehen verantwortlich. Es ist gut, dann einen inneren Kompass zu haben, an dem du dich orientieren kannst. Frage dich: Was wünsche ich mir für mein Kind?
Wünschst du dir ein emotional gesundes Kind, das sich wertvoll und geliebt fühlt - unabhängig von seinen Leistungen?
Oder soll es auf jeden Fall gute Noten schreiben, aufs Gymnasium gehen und einen spitzen Abschluss machen - um jeden Preis?
Beides zusammen geht oft nicht. Sorry. 🤷♀️
Vermittelst du deinem Kind (bewusst oder unbewusst), dass sein Wert oder deine elterliche Liebe von seiner Performance in der Schule abhängt, dann bilden sich Glaubenssätze, die zum Beispiel so klingen:
„Ich muss die Erwartungen erfüllen, auch wenn es mir dabei schlecht geht.”
„Ich bin nur wertvoll, wenn ich etwas leiste.”
Solche Glaubenssätze begleiten ein Kind dann oft sein Leben lang und beeinflussen seine Entscheidungen und sein Wohlergehen. Es ist nicht ganz leicht, dich als Elternteil frei zu machen von Leistungsansprüchen oder dich zu verabschieden von glänzenden Zukunftsvisionen für dein Kind. Doch wenn du deinen inneren Kompass kennst, kannst du dich immer wieder danach ausrichten!
Deine Rolle als Mama
Dein Kind und seine Schulzeit sind untrennbar mit eurem Familiensystem und dir als Bezugsperson verknüpft. Das beeinflusst, wie es sich fühlt und wie es Erfahrungen einordnet, die es rund um die Schule macht.
Bleib offen für deine eigenen Themen
Du selbst bringst einen eigenen Rucksack voller Erfahrungen und Glaubenssätze rund um das Thema „Schule” und „Leistung” mit - vielleicht sind sie dir bewusst, vielleicht auch nicht. Ziemlich sicher aber werden sie sich in deiner Beziehung zu deinem Schulkind bemerkbar machen. Vor allem dann, wenn etwas nicht so läuft wie gehofft.
Deine eigene Prägung kann sich zeigen, wenn
- dein Kind die Hausaufgaben verweigert.
- es Lerninhalte nicht versteht.
- es vor sich hin träumt statt zu arbeiten.
- Schulsachen verloren gehen.
- die ersten Bewertungen durch die Lehrkräfte schlecht ausfallen.
- es Konflikte mit anderen Schulkindern gibt.
- dein Kind nicht mehr in die Schule gehen möchte.
Beobachte deine eigenen Reaktionen und Gefühle in solchen Situationen und sei neugierig dafür, was da in dir passiert.
Die folgenden Fragen kannst du dir stellen:
“Was befürchte ich, was passieren könnte, wenn …” (mein Kind die Hausaufgabe nicht macht z. B.)?
und “Welches Gefühl taucht beim Gedanken daran in mir auf?”
Du wirst feststellen: Manche Sorgen haben mehr mit deinen eigenen, vergangenen Erfahrungen zu tun als mit der Realität im Hier und Jetzt. Mancher Kummer berührt einen alten Schmerz von dir statt eines aktuellen deines Kindes. Und manchmal wird eine diffuse Zukunftsangst eure Verbindung in der Gegenwart beeinflussen. Dir das bewusst zu machen hilft, gute Entscheidungen zu treffen und deinem Kind Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln.
Haushalte mit deinen eigenen Ressourcen
Die gesellschaftlichen Ansprüche an uns Mütter sind gewaltig – das wirst du in der Schule nochmal deutlich zu spüren bekommen. Achte auch auf dich und das, was du selbst leisten kannst! Wenn du dich selbst völlig verausgabst, wird sich das wahrscheinlich auf die Beziehung zu deinem Kind auswirken. Der Brotdosen-Inhalt, Engagement im Elternbeirat, Essensbeitrag zum Schulfest, das Besuchen von Schulveranstaltungen, … - das sind alles Bereiche, bei denen du achtsam mit deiner Energie haushalten darfst. Und nein – du bist keine schlechte Mutter, wenn dein Kind jeden Tag das gleiche Pausenbrot isst. Und es ist auch kein Beweis dafür, dass du dein Kind nicht liebst, wenn du zum Schulfest gekaufte Muffins beisteuerst. Ehrlich. Die Beziehung zwischen dir und deinem Kind ist immer wichtiger als die Erwartungen der anderen.
Und los geht´s!
Der Schlüssel für einen entspannten Schulstart ist also die Beziehung zwischen dir und deinem Kind. Dann noch ein bisschen Vorbereitung und eine Prise Klarheit und es kann losgehen.
Möchtest du herausfinden, welches dein eigener Bindungstyp ist und wie er die Beziehung zu deinem Kind beeinflusst?
Dann mach das Bindungsquiz.
Und vergiss nicht: Schule ist kein Sprint, sondern ein Marathon.
Achte gut auf euch!
Dein Kind kommt bald zur Schule und ihr möchtet das feiern? Dann kannst du dich jetzt schon vorbereiten. Und wenn dir die eine oder andere Sache bei der Planung noch irgendwie Bauchschmerzen bereitet, nutze die Chance und sei beim Online-Workshop **"Erstklassig! Endlich stressfrei eine Einschulungsparty planen“** dabei. Du entwickelst in einer kleinen Gruppe deinen individuellen Partyplan und erhältst tolle Rabattvorteile bei Partnern rund um die Einschulung und den Schulalltag - u.a. bei kindverbunden . Sandra Tenzer.
Ja, ich plane eine 1A Einschulungsparty!
Titelbild: © Freepik | gpointstudio
Beitragsbilder: © Freepik | gpointstudio (Pausenbrot, Hausaufgaben); Freepik | pressfoto (Schulfreunde); Freepik | freepic.diller (Spielen)
Autorenbox: © Sandra Tenzer (frabauke fotografie)
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